Kapitel 8. Nina Van Gorkom. Abhidhamma im Alltag


Ahetuka Citta


Um 'Selbsterkenntnis' zu erlangen, sollten wir uns nicht nur der Augenblicke bewußt werden, in denen kusala oder akusala citta entstehen. Wenn wir etwas Häßliches sehen, betrachten wir es voller Abneigung. Im Augenblick der Abneigung entstehen akusala citta, deren Wurzel dosa (Abneigung, Haß) ist. Bevor jedoch Abneigung entsteht, gibt es einige Bewußtseinsmomente, in denen das Objekt lediglich durch die Augen wahrgenommen wird. In solchen Momenten gibt es noch keine akusala citta, sondern citta ohne Wurzel (in Pali: hetu).

Im ganzen gibt es sechs cetasika, die hetu oder Wurzel sind. Drei dieser hetu sind akusala: Lobha (Zuneigung), dosa (Abneigung) und moha (Verblendung). Drei Wurzel sind sobhana (schön und heilsam): Alobha (Gierlosigkeit oder Freigebigkeit), adosa (Milde,Güte, Barmherzigkeit) und amoha (paññā oder Weisheit). Citta oder cetasika, welche von einem hetu begleitet werden, sind sahetuka. Nehmen wir als Beispiel ein dosa-mūla-citta, das sahetuka ist: Moha und dosa sind die hetu, die in einem dosa-mūla-citta entstehen.

Citta ohne hetu sind ahetuka citta. Im Laufe eines Tages entstehen viele ahetuka citta. Wann immer wir sehen, hören, riechen, schmecken und Körpereindrücke aufnehmen, haben wir es mit ahetuka citta zu tun, die vor citta mit hetu (heilsame oder unheilsame citta) entstehen. Im allgemeinen beachten wir nur die Bewußsteinsmomente von mögen und nicht mögen. Wir sollten jedoch auch andere Augenblicke ebenso gut kennen; d.h., wir sollten uns auch der ahetuka citta bewußt werden.

Insgesamt gibt es achtzehn Typen von ahetuka citta. Davon sind fünfzehn Typen vipāka-citta und drei Typen kiriya-citta ('karmisch-
unabhängig funktionierendes Bewußtsein', auch 'funktionelles gewußtsein' genannt, bezeichnet solche Bewußtseinszustände, die weder karmisch-heilsam, d.h. weder kusala, noch unheilsam, d.h. aloisala sind, also weder Ursache noch Wirkung sind). Sieben der fünfzehn ahetuka vipāka-citta sind akusala-vipāka citta (Ergebnis von unheilsamen Taten) und acht sind kusala-vipāka-citta (Ergebnis von heilsamen Taten). Erblicken wir etwas Häßliches, so entsteht Sehbewußtsein, wenn Kontakt zwischen dem unangenehmen Objekt und dem Sehorgan aufgenommen wurde. Sehen ist nur das Wahrnehmen dessen, was durch das Auge erscheint. Sehbewußtsein ist ein ahetuka-vipāka-citta. Die Abneigung gegen das unangenehme Objekt ist noch nicht entstanden. Das citta, welches das Objekt nicht mag, entsteht erst später, es ist ein sahetuka-citta (ein citta mit 'Wurzel', d.i. hetu).

Sehen ist nicht zu verwechseln mit dem Wissen um das, was man sieht. Citta, welches das Gesehene erkennt, erfährt das Objekt nicht durch die Sehpforte, sondern durch die Geistpforte. Dieses citta hat andere Kennzeichen. Menschen gebrauchen das Wort „sehen" und meinen damit für gewöhnlich: das Objekt kennen. Bevor man jedoch weiß, was das Objekt ist, muß es ein citta geben, das lediglich Farben wahrnimmt, d.h. welches lediglich sieht. Was wir sehen, nennen wir 'Farbe', und damit ist hier gemeint: das, was nur durch das Auge erscheinen kann. Wenn wir unsere Augen schließen, können wir nicht sehen. Beim Hören können wir erleben, daß die Eigenschaft des Hörens verschieden von der des Sehens ist. Citta, welches hört, erlebt Klang durch das Ohr. Nur wenn wir die verschiedenen Kennzeichen der Wirklichkeiten immer und immer wieder erleben, werden wir wissen, was sie wirklich sind. Wir mögen annehmen, daß es ein' Selbst' gibt, welches zur gleichen Zeit sehen und hören kann. Durch welche Pforte aber kann dieses Selbst erlebt Werden? Das Erleben der Wirklichkeiten für ein 'Ich' zu halten, ist eine falsche Ansicht.

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und das Fühlen von Körpereindrücken entstehen nicht ohne Bedingungen. Sie sind Ergebnisse unseres kamma - Sehorgan, Hörorgan, Riechorgan, Schmeckorgan und Körperorgan sind rūpa, die ebenso durch kamma hervorgebracht sind. Sie sind die körperlichen Ergebnisse von kamma. Vipāka nennen wir jedoch nur die in geistigen Dingen bestehende kamma-Wirkung, und somit können nur citta und cetasika (geistige Faktoren, die mit citta entstehen) vipāka sein. Rūpa ist nicht vipāka. Die von kamma hervorgebrachten fünf Sinne sind die physischen Bedingungen für das Entstehen von kusala-vipāka und akusala-vipāka während unseres ganzen Lebens.

Der Buddha lehrte, daß alles Entstandene auf Grund von Bedingungen entstanden ist. Das Sehen von unangenehmen Objekten muß eine Ursache haben: es ist das Ergebnis von akusala- kamma. Akusala-vipāka kann nicht das Ergebnis von kusala kamma sein. Etwas Angenehmes zu sehen ist kusala-vipāka. Es kann nur das Ergebnis von kusala-kamma sein. Das vipāka-citta, welches infolge von unangnehmen oder angenehmen Eindrücken durch eines der fünf Sinnentore entsteht, ist ahetuka. Es entstehen weder akusala hetu (unheilsame Wurzeln) noch sobhana hetu (heilsame Wurzeln)mit dem citta.

Das ahetuka-vipāka-citta, welches unangenehme oder angenehme Objekte durch die Augen erfährt, ist das Sehbewußtsein, in Pali: cakkhu-viññāna (cakkhu bedeutet Auge).

Das ahetuka vipäka-citta, welches ein unangenehmes oder angenehmes Objekt durch das Ohr erfährt, ist das Hörbewußtsein, in Pali: sota-viftnāna (sota bedeutet Ohr).

Das ahetuka vipāka-citta, welches ein unangenehmes oder angenehmes Objekt durch die Nase erfährt, ist das Riechbewußtsein, in Pali: ghāna-vifiñāna (ghāna bedeutet Nase).

Dass ahetuka vipāka-citta, welches ein unangenehmes oder ein angenehmes Objekt mit der Zunge erfährt, ist das Schmeckbewußtsein, in Pali: jivhā-viññāna (jihvā bedeutet Zunge).

Das ahetuka vipāka-citta, welches ein unangenehmes oder ein angenehmes Objekt durch den Druck-und Tastsinn erfährt, ist Körperbewußtsein, in Pali: kāya-viñnāna (kāya bedeutet Körper).

Es gibt zwei Arten von ahetuka vipāka, die ein Objekt durch jede der 5 Sinnenpforten erfahren: akusala vipāka oder kusala vipāka. Somit gibt es fünf Paare von ahetuka vipāka citta. Sie entstehen abhängig von den fünf Sinnenpforten. Es gibt noch weitere Arten von ahetuka vipāka citta, die später behandelt werden sollen. Die zehn ahetuka vipāka citta, also die 'fünf Paare', werden in Pali 'dvi-pañca-viflñāna (zweimal fünf viññāna) genannt. Zusammengefaßt ergeben sie:

1. Cakkhu-viññana (Sehbewußtsein):
             akusala vipäka, begleitet von upekkhā
             (indifferenter Empfindung)
             kusala vipāka, begleitet von upekkhā

2. Sotā-viññāna (Hörbewußtsein):
             akusala vipāka, begleitet von upekkhā
             kusala vipāka, begleitet von upekkhā

3. Ghana-viññāna (Riechbewußtsein):
             akusala-vipāka, begleitet von upekkhā
             kusala vipāka, begleitet von upekkhā

4. JivM-viññāna (Schmeckbewußtsein):
             akusala-vipāka, begleitet von upekkhā
             kusala-vipāka, begleitet von upekkhā

5. Käya-viññana (Körperbewußtsein):
             akusala-vipāka, begleitet von dukkha-vedanā
             (schmerzliches Körpergefühl)
             kusala-vipāka, begleitet von sukkha-vedanā
             (angenehmes Körpergefühl)

Die ahetuka vipāka-citta, welche sehen, hören, riechen und schmecken, werden immer von upekkhā begleitet (indifferenter Empfindung). Es hat nichts zu sagen, ob sie akusala-vipāka oder kusala-vipāka sind. Citta, welches das Objekt nicht mag, entsteht erst anschließend. Dieses citta ist sahetuka (mit hetu oder Wurzel), und es wird von einer unangenehmen Empfindung begleitet. Oder es entsteht ein citta, welches das Objekt mag. Dieses citta ist auch sahetuka und wird von einer angenehmen oder indifferenten Empfindung begleitet. Citta unterscheiden sich, und die Empfindung, die sie begleitet, ist auch verschieden. Diese Wirklichkeiten sollten nicht für ein Selbst gehalten werden.

Das Gefühl, das mit einem ahetuka vipāka-citta entsteht, welches einen Körpereindruck erfährt, kann nicht indifferent sein. Es entsteht entweder mit körperlich schmerzhaftem Gefühl oder mit körperlich angenehmem Gefühl. Wird ein unangenehmes körperliches Gefühl erfahren, so ist das Gefühl, welches das ahetuka vipāka-citta begleitet, dukkha-vedanä (körperlich schmerzhaftes Gefühl). Körperlich unangenehmes Gefühl und körperlich angenehmes Gefühl sind nāma, die nur mit dem vipāka-citta entstehen, das ein Objekt durch das Körperorgan erfährt. Sowohl körperliches Gefühl als auch geistige Empfindung sind nāma, die jedoch auf Grund verschiedener Bedingungen entstehen, und zwar zu verschiedenen Augenblicken. In einer behaglichen Umgebung z.B. werden wir ein angenehmes Körpergefühl wahrnehmen. Trotzdem aber können wir uns Sorgen machen und Augenblicke unangenehmer geistiger Empfindung erleben. Gefühle und Empfindungen entstehen zu verschiedenen Zeitpunkten. Körperlich angenehmes Gefühl ist das grgebnis von kusala kamma. Die unangenehme geistige Empfindung, die entsteht, wenn wir unglücklich sind, ist durch unser angesammeltes dosa (Abneigung, Haß) bedingt. Sie ist akusala.

Den ganzen Tag hindurch erleben wir Körpereindrücke. Druck- und Tastsinn sind eine Art von rūpa, welches über den ganzen Körper verbreitet ist. Wann immer wir mit harten oder weichen Objekten in Berührung kommen, wenn Kälte oder Wärme den Körper berühren, wenn wir uns bewegen, beugen, strecken, fühlen wir angenehme oder unangenehme Körpereindrücke. Man mag sich fragen, ob denn bei jedem Körpereindruck ein angenehmes oder unangenehmes Gefühl entsteht. Für gewöhnlich bemerkt man die groben Körpergefühle eher als die feineren. In dem Falle, daß etwas zu hart, zu kalt oder zu heiß ist, entsteht dukkha-vedanā (körperlich schmerzhaftes Gefühl) zusammen mit dem ahetuka-vipāka-citta, welches das Objekt mit dem Körperorgan erlebt. Ein feineres Körpergefühl wird man wohl nicht bemerken, wenn man nicht gelernt hat, Wirklichkeiten bewußt zu erleben.

Erlebt ein arahat einen angenehmen oder unangenehmen Körpereindruck, so erfährt er nur ein körperlich angenehmes oder unangenehmes Gefühl. Dieses entsteht zusammen mit dem ahetuka- vipāka-citta. Er hat keine akusala oder kusala citta im Anschluß an das ahetuka-vipāka-citta, sondern kiriya-citta (karmisch unabhängig funktionierendes Bewußtsein).

In der Samyutta Nikāya (Salāyatanavagga, Kindred Sayings about Feeling, Book I, par.6) lesen wir, daß der Buddha zu den Mönchen sagte:

„Das ungelehrte Volk, ihr Mönche, fühlt das angenehme, das schmerzliche und das neutrale Gefühl. Der wohl belehrte edle Jünger, ihr Mönche, fühlt die gleichen drei Gefühle: Worin nun, ihr Mönche, liegt die Auszeichnung, was ist das bestimmte charakteristische Merkmal, was ist der eigentliche Unterschied zwischen dem gelehrten edlen Jünger und dem ungelehrten Volk?" „Wer könnte das besser erklären, als du, Herr?" Wenn das ungelehrte Volk, ihr Mönche, von einem schmerzlichen Gefühl überwältigt wird, weint und wehklagt es, schreit laut auf, schlägt sich an die Brust und ist völlig verwirrt. Denn es fühlt ein zweifaches Gefühl, ein körperliches und ein geistiges ... Von diesem schmerzlichen Gefühl berührt, steigt Widerwille in ihm auf. Indem es nun den Widerwillen gegen das schmerzliche Gefühl fühlt, befestigt sich die versteckte Neigung zum Widerwillen in ihm. Weil das schmerzliche Gefühl ihn überwältigen kann, erfreut er sich an angenehmen Gefühlen. Warum wohl? Das ungelehrte Volk, ihr Jünger, kennt keinen Ausweg vom schmerzlichen Gefühl außer den Sinnesfreuden. Indem es sich an den Sinnesfreuden ergötzt, befestigt sich die versteckte Neigung zu den Sinnesfreuden in ihm."


Treffen diese Worte nicht auf das tägliche Leben zu? Weil schmerzliches Gefühl uns zu berühren vermag, erfreuen wir uns an angenehmem Gefühl. Wir bilden uns ein, erfreuliche Gefühle seien das wahre Glück. Somit sehen wir das Leben nicht, wie es wirklich ist: nämlich voller Leiden, d.h. es ist dukkha. Wir bemühen uns, unsere Augen vor Krankheit, Alter, Tod, Wehklage, Verzweiflung und der Vergänglichkeit aller bedingt entstandenen Wirklichkeiten zu schließen. Wir erwarten von unserem Leben nur glückliche Stunden. Wenn wir leiden, glauben wir, angenehme Gefühle könnten uns von unserem Leiden heilen, und wir lassen uns von erfreulichen Gefühlen fesseln.

In der 'Bedingten Entstehung' (Paticcasamuppāda) lehrt der puddha, daß durch das Gefühl die Entstehung des Begehrens bedingt ist. Aber nicht nur das angenehme oder indifferente Gefühl verursachen das Begehren, sondern ebenso das schmerzliche Gefühl, weil man davon befreit sein möchte („Visuddhimagga" XVII, 238).

Die Sutta berichtet weiter:

„... Er empfindet das angenehme Gefühl wie jemand, der von dem Gefühl in Knechtschaft gelegt worden ist. Er fühlt das schmerzliche Gefühl wie einer, der davon in Knechtschaft gelegt worden ist. Er fühlt das neutrale Gefühl wie jemand, der davon in Knechtschaft gelegt worden ist. Dieses ungelehrte Volk, ihr Mönche, ist gefesselt und unfrei durch Geburt, Tod, Leiden und Kummer, Jammer, Wehklagen und Verzweiflung. Es ist vom Widerwillen wie an Ketten gebunden. So verkünde ich. Der wohl belehrte edle Jünger, jedoch, ihr Mönche, weint nicht, klagt nicht, schreit nicht laut auf, schlägt sich nicht an die Brust, ist nicht verwirrt, wenn er von einem schmerzlichen Gefühl berührt wird. Er fühlt nur ein Gefühl, das körperliche, nicht das geistige. ... Fühlt er ein angenehmes Gefühl, so fühlt er es wie ein Freier. Fühlt er ein schmerzliches Gefühl, so fühlt er es wie ein Freier. Fühlt er ein neutrales Gefühl, so fühlt er es wie ein Freier. Dieser wohl belehrte, edle Jünger, ihr Mönche, ist befreit von den Fesseln durch Geburt, Alter, Leid und Kummer, Jammer, Wehklagen und Verzweiflung, er ist befreit von den Ketten des Widerwillens. So verkünde ich..."


Der Buddha sprach oft über Gefühle. Er erklärte, daß sie auf Grund von Bedingungen entstehen und wieder vergehen. Sie sind vergänglich, und sollten deshalb nicht für ein 'Selbst' gehalten Werden. Wir lesen in der Samyutta Nikāya (Salayatanavagga, Kindred Sayings on Sense, Third Fifty, par. 130, Hāliddaka):

'In jenen Tagen hielt sich der ehrwürdige Kaccāna der Große bei den Avanti Angehörigen in dem Orte Osprey, der an einer steilen Felsspitze lag, auf. Hāliddakāni, der Hausvater, näherte sich dem ehrwürdigen Kaccāna dem Großen. Er nahm den Platz an seiner Seite ein und sprach folgendes:

„Der Erhabe hat folgendes verkündet, Herr: „Infolge der Mannigfaltigkeit der Elemente entsteht die Verschiedenheit der Berührungen. Infolge der Verschiedenheit der Berührungen entsteht die Mannigfaltigkeit der Gefühle." Sage mir, Herr, wie steht es eigentlich damit?" „Folgendermaßen, Hausvater! Sieht ein Jünger mit dem Auge ein angenehmes Objekt, steigt in ihm der Gedanke auf 'Das verhält sich so und so'. Und damit erfährt er ein Sehbewußtsein, das ein angenehmes Erlebnis ist. Das Erlebnis dieser angenehmen Berührung bedingt die Entstehung einer angenehmen Empfindung. Wenn er aber mit dem Auge ein unerfreuliches Objekt erblickt, steigt in ihm der Gedanke auf 'Das verhält sich so und so'. Und damit erfährt er ein Sehbewußtsein, das ein unerfreuliches Erlebnis ist. Das Erlebnis dieser unerfreulichen Berührung bedingt die Entstehung einer unerfreulichen Empfindung. Wenn er nun mit dem Auge ein Objekt erfaßt, das eine indifferente Wirkung ausübt, steigt in ihm der Gedanke auf 'Das verhält sich so und so'. Und damit erfährt er ein Sehbewußtsein, das ein neutrales Erlebnis ist. Das Erlebnis dieser neutralen Berührung bedingt die Entstehung einer neutralen Empfindung.
Ebenso, Hausvater, verhält es sich beim Hören eines Klanges mit dem Ohr, beim Riechen eines Geruches mit der Nase, beim Schmecken eines Geschmacks mit der Zunge, bei der Berührung eines greifbaren Gegenstandes mit dem Körper, beim Erkennen eines erfreulichen Geistobjektes mit dem Geiste ... ein Geistobjekt, das unerfreulich ist ... ein Geistobjekt von indifferenter Wirkung…
Somit, Hausvater, entstehen infolge der Mannigfaltigkeit der Elemente viele verschiedene Berührungen. Auf Grund der Verschiedenheit der Berührungen entstehen viele verschiedene Empfindungen."


Wenn wir auf die Wirklichkeiten achten, die durch die verschiedenen Sinnentore und das Geisttor erscheinen, werden wir viele verschiedene nāma und rūpa beim Erleben kennenlernen. Wir werden verschiedene Typen von citta und verschiedene Gefühle und Empfindungen erkennen. Wir werden lernen, daß alle diese Wirklichkeiten bedingt entstandene Elemente und nicht ein 'Selbst' sind. Durch Erfahrung werden wir feststellen können, daß es nicht nur citta gibt, die von lobha, dosa und moha begleitet sind, und citta, die mit heilsamen Triebfedern entstehen, sondern auch citta, die ahetuka sind, d.h. ohne Wurzeln. Manch einer mag es für bedeutungslos halten, mehr über Sehen, Hören und andere Wirklichkeiten zu erfahren, die an den fünf Sinnentoren und am Geisttor erscheinen. Um jedoch die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind, ist es wichtig zu erkennen, daß z.B. das citta, welches Klang erlebt, eine andere Eigenschaft besitzt als das citta, welches den Klang mag oder nicht mag, und daß diese citta auf Grund von verschiedenen Bedingungen entstehen. Die Lehre des Buddha kann durch das achtsame Erleben der Wirklichkeiten bewiesen werden.


Fragen
  1. Welches sind die sechs hetu (Wurzeln)?
  2. Sehbewußtsein ist entweder kusala vipāka oder akusala vipāka. Begleiten hetu das Sehbewußtsein?